Der Artushof ist eines der prächtigsten Gebäude auf dem Langen Markt. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich das Rechtstädtische Rathaus, der Neptunbrunnen sowie das Grüne Tor.
Seine Fassade wird von Figuren griechischer und römischer Anführer, der Figur des jüdischen Königs Judas Makkabäus sowie des polnischen Königs Sigismund III. Wasa geschmückt, was in Verbindung mit der wunderschönen Tür und den hohen Fenstern bewirkt, dass dieses Gebäude zu den schönsten seiner Art in ganz Europa gehört.
Der Artushof verdankt seinen Namen der Legende um König Artus. Anfangs entstanden diese Gebäude nur in England, um sich dann auch in den germanischen Ländern zu verbreiten. Sie wurden als Versammlungsort für reiche Händler, Patrizier und Handwerker genutzt, damit diese dort ihre Geschäfte abwickeln konnten.
Die ersten schriftlichen Überlieferungen über den Artushof in Danzig stammen aus dem 14. Jahrhundert. Sein Gründer war die Bruderschaft des hl. Georg, welche Ritter aus reichen deutschen Familien um sich versammelte. Anfangs war es somit der Haupttreffpunkt der Ritter, später dann der wichtigsten Persönlichkeiten der Stadt. Der Artushof war der zentrale Punkt des Danziger Stadtlebens.
Das Gebäude brannte im Jahre 1477 komplett nieder. Jedoch sammelte man aufgrund seiner Wichtigkeit für das Stadtleben innerhalb einiger Monate die nötigen Mittel und baute den Hof in seiner jetzigen Form wieder auf. Mit der Zeit jedoch verlor der Artushof an Prestige und den Platz der wichtigsten Persönlichkeiten nahmen Händler ein, auf deren Zureden das Gebäude im Oktober 1742 in eine Börse umgewandelt wurde.
Im Jahre 1945 wurde der Artushof von der Roten Armee zerstört. Doch schon nach einigen Jahren gelang es, ihn zu restaurieren und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Jahre 1967 hingegen wurde der Hof auf die Liste der Denkmäler eingetragen. Zum Artushof-Komplex gehören folgende Objekte: das Erdgeschoss von zwei Bürgerhäusern, das sogenannte Alte Haus des Schöffengerichts, das Artushaus und das Neue Haus des Schöffengerichts. Das Gebäude beherbergt heute die Niederlassung des Historischen Museums der Stadt Danzig. Besucher können hier u. a. einen 11 m hohen Ofen sowie die gotische Holzverkleidung und Friese bestaunen.
Eine interessante Einzelheit, die mit dem Artushof in Verbindung steht, ist die „Dame aus dem Fenster“, also die Figur einer jungen Frau, die täglich um 13:00 Uhr im Giebelfenster des Neuen Hauses des Schöffengerichtes erscheint. Es ist eine fiktive Person einer jungen Bewohnerin Danzigs.